aj’s trivia (#65)


Foto: Yasemin Roos
 
aj’s trivia*
(Folge 65)
 
*trivia: „wissenswerte Kleinigkeiten, „dies und das, manchmal auch Kurioses“ [Wikipedia]
 
Freitag, der 6. April. Der Tag vor der großen Ankündigung. Morgen gehe ich (endlich) mit den Informationen über meinen neuen Bildband an die Öffentlichkeit – genau drei Monate vor dem offiziellen Release am 7.7. Und als kleinen Bonus für meine treuen trivia-Leser gibt es bereits heute eine kleine sneak preview! SO sieht das Ding also aus (müsst Ihr Euch jetzt nur in bedruckt vorstellen … ;))
 
 

 
Auflösung wie gesagt … MORGEN!
 
Und es soll keiner sagen, Katharina und ich hätten nicht bis zuletzt an dem Ding gearbeitet. Wir waren die beiden letzten Tage noch mal in Rotterdam, um die aller-aller-allerletzten Bilder für den Bildband zu machen. Und es war wirklich großartig! Was für eine grandiose Stadt! Keine Ahnung, warum jedes Jahr mehr Touristen nach Amsterdam als nach Rotterdam fahren. Nichts gegen Amsterdam – hübsche Stadt, schönes Flair, nette Menschen – aber Rotterdam ist für mich noch mal ein ganz anderer Schnack. Interessante Architektur – perfekter Mix aus Tradition und Moderne, tolle Bars und Kneipen und kulturell auch ganz weit vorn (u.a. mit dem holländischen Fotografie-Museum!). Spätestens wenn in der Kunsthal mal wieder eine Ausstellung von Lindberg, Corbijn oder anderen Größen stattfindet, sollte es für Euch kein Halten mehr geben!
 
Bei meinem ersten Musikwunsch heute werde ich fast ein wenig sentimental. Zwischen 1982 und 1986 dürfte das die Platte gewesen sein, die ich am regelmässigsten auf den Plattenteller gelegt habe. Als 12″ Maxi-Single (die Älteren unter Euch erinnern sich vielleicht noch an das Format); denn – was nur die Wenigsten wissen: ich habe auch mal aufgelegt. Erst nur aus Jux und Dollerei, aber es wurde schnell eine große Leidenschaft daraus und ich erinnere mich, während meiner Ausbildung zum Bankkaufmann mehr Geld als (Aushilfs-)DJ verdient zu haben als in der Bank selbst. Those were the days und dieses Stück hier war jedes Mal mein Opener – meine Erkennungsmelodie sozusagen. Nach meinem Wegzug von Hameln war erst mal Bankkarriere angesagt und das Stück geriet bei mir in Vergessenheit – bis es mir über 20 Jahre später auf einem Plattenflohmarkt wieder in die Hände fiel. Seitdem läuft es bei mir immer mal wieder. Die 80er waren schon ein ziemlich cooles Jahrzehnt …
 
 

 
Vor dem großen Bildband erscheint noch eine neue Ausgabe von „aj“ und da der 5. Geburtstag meines Fotoateliers in Haan bevorsteht (am 1. Mai) wird es ein „special“: ein Rückblick auf 5 Jahre Fotografie im Atelier. Bilder aus den Jahren 2013 bis 2018 und glaubt mir – es war gar nicht so leicht, eine Auswahl zu treffen. Auch weil ich beim Öffnen des ein oder anderen Giftschranks schon die ein oder andere Schnappatmung bekommen habe … Am Ende des Tages ist es – auch Dank der Zusammenarbeit mit meinem Buddy Matthes Zimmermann doch gelungen und so ist „5 years“ ab 1.5. in meinem Webshop erhältlich!
 
Letzte Woche (Karfreitag) gab es erstmals seit einem halben Jahr keine trivia-Ausgabe – stattdessen einen etwas längeren Artikel zum Thema Sexismus. Ich habe viele (durchweg positive) Nachrichten zu diesem Artikel bekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Es wurde aber auch schnell offenkundig, dass sehr viele Menschen nur anonym über das Thema (via private messenger) schreiben wollen und das finde ich sehr schade. Wenn wir wirklich eine Diskussion und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema hinbekommen wollen, benötigen wir vor allem eines: eine öffentliche (!) Diskussion. Übrigens: Diskussion bedeutet per Definition, dass man nicht immer einer Meinung sein muss – solange sachlich miteinander diskutiert wird, ist alles erlaubt und so lange kann ich auch mit Menschen anschließend ein Bier trinken gehen, die NICHT meiner Meinung sind.
 
Überhaupt: Streitkultur ist etwas, dass in den letzten Jahren leider verloren gegangen ist in der Gesellschaft und ich habe das dumpfe Gefühl, dass die sozialen Netzwerke schuld an dem Dilemma sind. Viele umgeben sich nur noch mit Ja-Sagern und Claqueuren – Andersdenkende werden blockiert. „Wenn Du nichts Positives zu sagen hast, schweig!“ ist wirklich der bescheuertste Spruch, das man einem normal denkenden Menschen entgegenbringen kann. Und dennoch wird er in den einschlägigen Facebook-Gruppen jeden Tag auf’s Neue zitiert …
 
Übrigens werden Matthes und ich die nächste Folge unseres BUNT-Podcasts (in der nächsten Woche) dem Thema Sexismus widmen und wir haben zu diesem Zweck eine Frau eingeladen, die in der Fotoszene nicht ganz unbekannt ist. Mit ihr werden wir das Thema diskutieren (siehe oben) und wem von meinen Lesern bzw. unseren Zuhörern eine bestimmte Frage zum Thema Sexismus unter den Nägeln brennt, darf mir/uns diese bis nächste Woche Dienstag Mittag mitteilen (öffentlich oder per private message).
 
 

 
Neulich in der MODELBOX auf Facebook (immer wenn ich gefragt werde, warum ich eigentlich immer noch Mitglied in der Gruppe bin, reagiere ich ganz irritiert; was glaubt Ihr wohl, wo ich die vielen Inspirationen für meine Blog-Beiträge her hole …? ;)):
 
„natürliches Licht ist durch nichts zu ersetzen – außer mit noch natürlicherem Licht“
„Scheisse gibt es bei natürlichem Licht nicht“
„Andere Lichtquellen sehen leider meistens nicht so geil aus“

 
*seufz … *doppelseufz …
 
1. wenn mir bitte mal Jemand bis zur nächsten Woche erklären könnte, was „natürlicheres Licht als natürliches Licht“ ist?!

2. Die Aussagen sind natürlich grober Unfug. Und im Prinzip ist das ja sogar schon aufgerundet!

3. Licht ist Licht und unterliegt immer (!) den gleichen Gesetzen!
 
Sieht ein geblitztes Bild doof aus, hast Du halt als Fotograf verwachst. Gleiches gilt natürlich auch für Bilder mit natürlichem Licht. Ich empfehle jedem Fotografen, sich intensiv mit Blitz- und/oder Dauerlicht auseinanderzusetzen. Wenn man da fit ist, wird man auch mit natürlichem Licht sehr viel bessere Fotos machen. #isso!
 
In meiner Publikation „5 years“ (siehe oben) sind knapp 90 Bilder enthalten. Wer mir bis 30.6. als erster mitteilt, wie viele Bilder mit Kunstlicht entstanden sind, bekommt die nächste Ausgabe von „aj“ gratis … :)
 
Machen wir weiter mit Musik: ein Stück, an dem sich selbst die musikbegeistertsten Nerds die Zähne ausbeissen. Wer weiss denn schon, dass es tatsächlich ein Instrumentalstück von den Fantastischen Vier gibt. Und dann noch so ein Brett! Vom Album „Fornika“ und der Track hat wirklich absolutes Suchtpotential …
 
 

 
Fanta4 sind ja normalerweise die Meister des Sprechgesangs und das führt mich zu einem weiteren Thema in meiner heutiges trivia (ich muss mich an dieser Stelle wirklich mal selbst loben für diese Überleitung) – und zu einem Zitat von Peter Lindbergh:
 
 

 
Klingt erst mal merkwürdig, weil …: was ist schon sexy an „talk“? Ich könnte mir vorstellen (und überlasse es jedem Einzelnen, es anders zu interpretieren), dass der Zugang zu den Menschen (vornehmlich Frauen), die er fotografiert, über das Gespräch erfolgt. Kannst Du mit einer Person nicht sprechen oder kommst Du nicht über die (von mir absolut verhassten) Small Talk Phase hinaus (je älter ich werde, desto weniger kann und WILL ich small talk – die Uhr tickt und ich will meine kostbare Lebenszeit nicht belanglosen Nichtigkeiten verplempern), findest Du keinen echten Zugang zum Menschen und dann ist eh alles Essig. Vielleicht meint er mit dem arg umgangsprachlichen „talk“ aber auch „Intelligenz“. Und auch in dem Punkt würde ich dem Maestro selbstverständlich beipflichten …
 
Musik-Tipp Nr. 3 funktioniert vor allem laut – am Besten mit gut geöltem Subwoofer – und geschlossenen Augen. Ich nenne das, was Laurent Garnier da macht, „EDM in intelligent“ – bevor David Guetta und Co. Mainstream wurden, gab’s noch viel mehr davon. Hatte ich mal erwähnt, dass ich noch nie Drogen genommen habe (Alkohol zählt nicht) – weil ich stets Musik wie diese hier verfügbar hatte, fehlte mir schlicht die Notwendigkeit dafür …
 
 

 
Übrigens – wusstet Ihr schon? Nach einem britischen Gesetz von 1845 war Selbstmordversuch ein Kapitalverbrechen. Er war mit dem Tod durch Hängen bedroht.
 
In diesem Sinne: haltet die Ohren steif und bleibt mir gewogen …
 
Cheers!
Andreas