Photographers United – Andreas Jorns


 
 
Verrückte Zeiten bringen nicht selten verrückte Ideen hervor. Aber alles ist besser als Frust und Langeweile zu schieben. Ben Hammer hat mich für seinen „Blog-Kettenbrief“ nominiert. Kettenbriefe mag ich nicht. Mache ich nie mit. Aber der hier geht klar, daher bin ich dabei. Ein kleines, kurzes Interview mit mir selbst. Wie gesagt: es sind verrückte Zeiten …
 
Wer bin ich?
Mein Name ist Andreas Jorns, geboren 1966 („Baby-Boomer“^^) und ich bin Fotograf, Autor und Publizist aus Haan (Rhld.).
 
Was mache ich?
Ich fotografiere Menschen und ich schreibe hin und wieder darüber. Meine Arbeiten veröffentliche ich regelmäßig in Form von Bildbänden und anderen Publikationen im Eigenverlag. Mein Wissen vermittle ich in Form von Vorträgen und Workshops.
 
Wo trifft mich die Corona-Krise?
Im künstlerischen Bereich trifft mich die aktuelle Krise zunächst einmal nicht direkt – Phasen, in denen ich über mehrere Wochen die Kamera nicht in der Hand hatte, gab es in der Vergangenheit immer wieder mal. Zudem wird vielfach unterschätzt, wieviel Zeit man als Foto-Künstler eben NICHT mit dem Fotografieren verbringt. Insofern habe ich auch aktuell noch keine Langeweile – ganz im Gegenteil (auch wenn schade ist, dass eine geplante Ausstellung auf Föhr nicht stattfinden konnte und ich die Arbeiten an meinem Projekt auf der Insel auf Ende des Jahres verschieben muss). Aber natürlich habe auch ich finanzielle Einbußen durch die Corona-Krise: alle Workshops im März und April fallen aus und auch für den Mai rechne ich noch nicht mit einer großen Änderung der Situation. Da die Workshoperlöse einen nennenswerten Anteil an meinem Jahresergebnis darstellen, wird die Krise natürlich auch mehr oder weniger heftige Spuren in der EÜR hinterlassen. Sollte uns der Corona-Virus über den Sommer hinaus im Würgegriff behalten, sieht’s auch für die Liquidität düster aus, da dann auch das Geschäft im zweiten Halbjahr gefährdet ist. Ich schätze mal, dass kaum ein Selbständiger Umsatzeinbrüche von 50% und mehr so locker kompensieren kann.
 
Was habe ich bisher durch Corona gelernt?
Dass ich a) zu hohe Fixkosten (Mieten/Leasing) habe und b) aufgrund meines self-publishings ansonsten gut aufgestellt bin. Bedrucktes Papier lässt sich auch in solchen Krisenzeiten noch immer an den Mann bringen.
 
Was stelle ich mit meiner „gewonnen“ Zeit an?
Die letzten zwei Wochen habe ich damit verbracht, die Bilder für meinen nächsten Bildband zusammenzutragen. Das hatte ich auch ohne die Krise vor, aber jetzt hatte ich dafür sogar noch mehr Zeit und vor allem die Ruhe, alles zu sichten. Wenn ich die Buchhaltung auf den neuesten Stand gebracht habe, gehe ich an mein unfertiges Skript für mein erstes Buch ohne Bilder, das ich irgendwann mal angefangen habe und das ich dieses Jahr fertig bringen will. Ich weiss noch nicht, wo die Reise hingeht, aber derzeit habe ich die Muße, die Dinge fließen zu lassen. Ich bin selbst gespannt, was dabei herauskommt. Ansonsten pflege ich solche Dinge wie Blog, Newsletter und Podcast etwas intensiver als ich das in Nicht-Krisenzeiten geschafft habe.
 
Wie kann man mich jetzt unterstützen?
Durch Käufe in meinem Onlineshop! Ich habe mittlerweile 11 Printpublikationen veröffentlicht – die zwölfte kommt in Form meines 5. Bildbands in diesem Sommer dazu. Wer meine Fotografie mag, findet dort mit Sicherheit etwas, das ihm gefällt. Und hey … JETZT ist die Zeit, wo man die Ruhe hat, einen Bildband mit einem Glas Rotwein und guter Musik so richtig zu genießen …
 
Was plane ich für die Zukunft?
Noch fällt mir die Decke nicht auf den Kopf, aber natürlich wird mir irgendwann der direkte Austausch mit den Menschen fehlen. Doch irgendwann werden die Zeiten des „social distancing“ vorbei sein. Darauf freue ich mich. Ich würde gern mit meinem neuen Bildband eine Präsentationstour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz machen und wenn mein Buch irgndwann fertig werden sollte, auch eine kleine Lesereise. Für 2021 hatte ich mir vorgenommen, wieder Fotoreisen anzubieten – erste konkrete Pläne liegen bereits in der Schublade.
 
Was ich anderen Fotografen wünsche?
Nur das Beste. Und das von tiefstem Herzen.
 
Meine Nachricht an die Welt:
Bleibt stark! Bleibt positiv! Haltet zusammen!
 
Zum Abschluss: Wen nominiere ich für Photographers United?
Benedikt Ernst, Bob Sala und Jean Noir.

3 Beiträge zum Thema "Photographers United – Andreas Jorns"

  • Gut geschrieben. CARPE DIEM!

    Kai Brücher

  • Stark Andreas !!

    Burkhard

  • stark!

    ben

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