Anfang September habe ich meinen siebten Bildband veröffentlicht. „LUCID DREAMS“ – in vielerlei Hinsicht „anders“ als meine bisherigen Publikationen. Sowohl inhaltlich als auch drucktechnisch ein neues Kapitel …
 
In „LUCID DREAMS“ zeichne ich das Porträt einer jungen Frau (Anna) anhand ihrer (luziden) Träume, aber es ist keine Monographie wie z.B. „come undone„. „LUCID DREAMS“ ist inszenierter und filmischer als meine bisherigen Werke. Es gibt „sidekicks“ (die man z.T. bereits aus meinen Arbeiten der Vergangenheit kennt) und es gibt Texte. Texte von Anna auf Basis ihres Traumtagebuchs, das sie seit ihrer Kindheit führt. Diese (lyrischen) Texte aus Annas Feder als auch die einzelnen Grafiken in diesem Buch (die ebenfalls von Anna stammen) ergeben gemeinsam mit den Bildern eine Wirkung, die einer Reise gleicht. Einer Reise, bei der die Grenzen zwischen Traum und Realität immer wieder verschwimmen.

Und wer jetzt neugierig geworden ist, bekommt hier einen ganz kleinen Einblick in die Traumwelt von Anna …:
 
 


 
 
„LUCID DREAMS ist mein erster Bildband, der im Triton-Verfahren gedruckt wurde. Eine große Rolle für das herausragende Druckergebnis auf Fine-Art-Niveau spielt die hochaufwendige partiell strukturierte Lackierung, die einerseits dafür sorgt, dass die Papierstruktur im unbedruckten Bereich erhalten bleibt und andererseits die Schwärzen (und NUR die Schwärzen!) durch die Lackierung besonders hervorhebt. Dies verleiht den Bildern eine unvergleichliche Tiefe – man muss es wirklich gesehen haben, weil es sich nur schwer beschreiben lässt. Nur wenige Druckereien können das, zumal auf diesem Niveau. Das ist der Grund, warum LUCID DREAMS mein erster Bildband ist, den ich in Italien bei LONGO® habe drucken lassen. „Printed in Italy“ ist nicht umsonst ein besonderes Qualitätsmerkmal und ich bin trotz der signifikant höheren Druckkosten froh, diesen Schritt gegangen zu sein.
 
Wer mag, kann sich übrigens diese Reise durch Musik untermalen lassen, die Anna und ich in Form von zwei Playlisten mit je 20 Songs zusammengestellt haben. Diese Playlisten liegen dem dem Bildband in gedruckter Form bei.
 
„LUCID DREAMS“ ist auf 700 Exemplare limitiert.
 
 

 
 
Mehr Einblicke in’s Buch und die Möglichkeit zur Bestellung gibt es HIER!
 
 


 
 
Reise durch eine Traumwelt
 
 (von Jean-Luc Caspers)
 
Ein kurzer Blick durch den Bildband reicht, um den sprunghaften und fragmentarischen Charakter der Erzählung festzustellen. Parallel dazu steht die Vielfalt an Emotionen, die die Bilder vermitteln. 
 Lucid Dreams entstand aus der Zusammenarbeit von Andreas Jorns und der Protagonistin Anna Röttger. Grundlage der Fotografien waren die Traumtagebücher und Erinnerungen an die luziden Träume der Protagonistin. Dabei sind die Bilder gleichzeitig Dokumentation und künstlerische Neuschaffung. Wobei hier nochmals die symbiotische Beziehung zwischen Fotograf und Protagonistin zu betonen ist, die auf einer gleichberechtigten Ebene stattfindet.


Unter luziden Träumen, oder Wachträumen, versteht man einen Traumzustand, in welchem sich die träumende Person über ihre Lage bewusst ist. Sie kann häufig in das Traumgeschehen aktiv eingreifen und besitzt im Vergleich zu nicht-luziden Träumen eine Entscheidungsfreiheit. Dabei können sich positiv, wie auch negativ empfundene Träume ereignen. 


Nicht selten sind die Fotografien durch eine surreale Atmosphäre bestimmt. Diese drückt sich nicht nur durch gestalterischer Mittel aus. Einerseits sind es die Verwendungen weitwinkliger Brennweiten in Kombination von Blitzlicht, oder Effektlinsen, andererseits sind es die Bildthemen selbst, die diese Ausstrahlung besitzen. Ob in einer Badewanne mit schwarzer Flüssigkeit und weißen Pupillen oder inmitten der Manege eines leeren Zirkus’. Ein Höhepunkt dieses Aspektes ist die Darstellung Annas als lebloser Körper bei Nacht in einem Swimmingpool. Dahinter steht ein Mann mit einem Poolkescher — nach rechts aus dem Bild rausschauend ein apathischer Junge in einem Dinosaurierkostüm. Der Horizont ist leicht zur Seite gekippt und die Landschaft im Hintergrund verliert sich ins Schwarze. Das Bild scheint wie aus einem modernen Film-Noir-Krimi, der jedoch unwirkliche Züge annimmt. Immer wieder tauchen Modelle als Statisten auf, die auch schon in den vorherigen Bildbänden von Andreas Jorns in verschiedenen Rollen präsent waren. 
 Gerade das Düstere, oder auch manchmal Morbide, ist ein Bestandteil des Gesamtwerkes. Auch klassische Symbole der Vergänglichkeit wie ein Totenschädel eines Schafes sind enthalten. Insbesondere Schädel fanden häufige Verwendung in den Stillleben des 17. Jahrhunderts unter dem Mantel des Momento Mori und dem Vanitas-Gedanken. So spannt sich auch hier eine Parallele durch die Untermalung der Fotografie durch die lyrischen Texte der Protagonistin. 
 Teilweise sind die Fotografien sogar äußerst gewaltvoll und schon übergriffig. Dazu stehen im Kontrast auch nicht-düstere Aufnahmen, die einen Moment der Nachdenklichkeit oder eines Selbstvergessens zeigen. 


In Anlehnung an den sprunghaften und lebhaften Charakter von luziden Träumen existieren zwischen den Seiten räumliche, zeitliche, wie auch erzählerische Sprünge. Dabei greift Andreas Jorns ebenfalls auf eine filmische Erzählweise zurück, die diese Brüche ermöglicht. Generell wird der cineastische Rückbezug in den Bildern deutlich. Konkret ist das beispielsweise an den gekippten Horizontlinien zu erkennen, die im Filmjargon als Dutch Angle bekannt sind. Es gilt unter anderem als Stilmittel zum Ausdruck von Unsicherheit. Ein weiteres Indiz dafür ist die starken Inszenierung einzelner Bilder, die alleine durch die „Drehorte“ und Arrangements ersichtlich wird. Darüberhinaus ist auch die Verwendung von Querformaten ein weiteres Merkmal. Vergleicht man die Anzahl der Aufnahmen im Querformat mit den vorherigen Projekten, fällt auf, dass diese ein Novum für Andreas Jorns darstellt. Hochformate bilden eher die Ausnahme in Lucid Dreams im Gegensatz zu den vorherigen Bildbänden. Dabei stehen Querformate näher an der Welt des Films, als die Hochformate des klassischen Porträts.


Auch wenn die Bilder selbst nicht immer eindeutig zu Traum oder Realität einzuordnen sind, so gibt es mit dem weißen Kleid einen roten Faden, der sich durch die Serie zieht und der die Betrachtenden an die Hand nimmt und den Weg durch die Traumwelt weist.“ 


 


 
 

TESTIMONIALS
 
„LUCID DREAMS“ ist absolut unglaublich.
Was für ein grandios starkes Werk.
Ganz anders als erwartet, aber so
wahnsinnig großartig. Ich hab noch
keinen Bildband gesehen, bei dem der
Inhalt und der Titel so eindeutig
zusammenpassen … das SIND Bilder
aus Wachträumen. Wow! Heute Abend
starte ich die Playlist – und öffne
das Buch nochmal von ganz vorn.“
-INGO-
 
„„Danke Anna und Andreas für die
Entführung in den Zauber der
Traumwelten. Boah! Welch eine Magie!
Auch wenn das Thema gegenüber deinen
vorherigen Werken ändert, so ist
dein Stil unverkennbar der Gleiche,
Andreas. Gratuliere! Ein Mirakel
für die Fotobibliothek.“
-HENRI-
 
„Der Mut etwas Neues zu machen hat
sich aus meiner Sicht voll und ganz
ausbezahlt. Oder anders formuliert,
für 150Euro hätte ich mit hoher
Wahrscheinlichkeit kein Buch bestellt,
wenn es als „verfeinerte, lineare
Weiterentwicklung“ beworben worden
wäre.“
-UDO-
 
„Nachdem ich jetzt Lucid Dreams in
Ruhe mit Playlisten durchgesehen
habe, denke ich: Was für ein geiler
Bildband. Das ist Kunst! Als ich
mitbekommen habe, was der Bildband
kostet, dachte ich: Jetzt dreht
Andreas ganz am Rad. Wer glaubt er
denn zu sein? Ich habe einige Tage
darüber nachgedacht ob ich den
Bildband bestellen soll. War aber
dann gespannt, weil er so anders
sein sollte und ich deine Fotografie
sehr mag. Und jetzt muss ich
eigentlich sagen: im Grunde ist der
Preis tatsächlich noch zu niedrig,
wenn man sieht, was ihr da alles
investiert und aufgewendet habt.
Vielen Dank für dieses Kunstwerk!“
-GÜNTER-
 
„Ich hab mir jetzt das Buch ganz
in Ruhe angesehen. Bei einem Wein
und der Playlist von Anna. Und was
soll ich sagen, da kommen einem die
Tränen. Unfassbar, was für eine
grandiose Arbeit!“
-JÜRGEN-
 
„Ich hatte Tränen in den Augen und
am ganzen Körper Gänsehaut.
Der Bildband – das bist du, Andreas!
Deine Liebe zum Film. Deine Liebe zur
Musik. Deine Liebe zur Literatur.
Deine Liebe zum Mensch-Sein, in allen
Facetten. Euch beiden ist eine
wunderschöne Verneigung vor dem
Frau-Sein gelungen. Anna, auf dem
Bett sitzend, nackt. Anna, rauchend,
am Tisch mit der Torte.
Echt. Authentisch. Wunderschön –
GANZ OHNE FILTER ODER EIN
VERZERRTES FRAUENBILD.
Als Fotografin und als Frau danke
ich euch von ganzem Herzen für
diese Bilder. Beim Betrachten habe
ich eine unheimliche Befriedigung
empfunden, und innerlich sehr gejubelt.
Wir Frauen sind großartig, genauso,
wie wir sind.
[…]
Dass du ein großartiger Fotograf bist,
ist klar. Ich möchte dir an dieser
Stelle jedoch noch einmal explizit das
große Lob dafür aussprechen, wie
unglaublich vielseitig dieser Bildband
geworden ist, nicht nur thematisch,
sondern auch „technisch“ (auch wenn du
es ja nicht magst, über Technik zu
philosophieren). Es geht mir auch eher
darum, wie spielerisch du verschiedene
Techniken genutzt hast, um eure Idee
zum bildhaften Leben zu erwecken. Wie
viel Arbeit da wirklich drin steckt,
das ist wahrscheinlich vielen beim
Betrachten gar nicht klar.“
-ANJA-
 
„Ich finde das Euch da ein wahres
Kunstwerk gelungen ist. Viele Bilder
strahlen eine unglaubliche Intensität
aus. Sie wirken zum Teil sehr
dynamisch, sehr emotional, manchmal
sehr ausgelassen und teilweise auch
sehr düster. Viele Bilder stehen für
sich und erzählen eine ganze
Geschichte. Auch die Texte im Werk
finde ich sehr gelungen. Sie bringen
einem immer wieder dazu, das
Betrachtete noch einmal zu
reflektieren, sie entschleunigen das
Ansehen der Bilder und bewirken eine
längere „Einwirkzeit“. Bei mir haben
sie beim wiederholten Lesen, jedes
Mal wieder etwas Neues hervorgebracht.“
-CARLOS-

 
 


 
„LUCID DREAMS“ in der Presse
 

 
 


 

LUCID DREAMS – Die Ausstellung