aj’s trivia (#93) – März 2019


 
Foto: Yasemin Roos
 
 
aj’s trivia*
(Folge 93)
 
*trivia: „wissenswerte Kleinigkeiten, „dies und das, manchmal auch Kurioses“ [Wikipedia]
 
Etwas Sonderbares passiert gerade: fotografisch bin ich aktuell kreativ wie nie und habe Lust auf neue Projekte wie lange nicht mehr. Aber gleichzeitig nervt mich das „Drumherum“ massiv. Schlimmer noch: ich fange an, von mir selbst genervt zu sein. Hier ein Interview, da ein Vortrag, dazwischen eine neue Podcast-Folge und dann noch die trivia – und in meiner Phantasie bildet sich ein furchtbares Muster: ich gebe ein Interview, erzähle darüber im Podcast, um anschliessend in der trivia zu schreiben, dass ich im Podcast erzähle, wie ich ein Interview gegeben habe. Und mir eine mehr oder weniger originelle Antwort auf die ewig gleiche Frage, warum ich nur in schwarzweiss fotografiere, aus den Rippen geschwitzt habe.
 
 

 
 
Heul leise“ höre ich die ersten rufen. „Die Geister hast Du schliesslich selbst gerufen“ sagen die anderen und sie haben auch irgendwie recht. Wir leben in diesen Zeiten … in Zeiten, in denen es vermeintlich nicht reicht, ein guter Fotograf zu sein, wenn man davon leben will. Entertainment ist gefragt. Präsenz auf allen Kanälen. Und das ist eine Zeit lang auch ganz lustig – insbesondere wenn das Feedback überwiegend positiv ist (wofür ich sehr dankbar bin). Wenn diese Präsenz aber zeitliche Dimensionen annimmt, dass kein Platz mehr für die fotografischen Projekte bleibt, die man sich vorgenommen hat, wird’s nervig. Zudem: NIEMAND (wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel) kann regelmässig Sinnvolles und Tiefschürfendes von sich geben, das gleichzeitig auch noch unterhaltsam ist. Die Konsequenz: man fängt an, zu „labern“ und ich mag das nicht. Genau so wenig, wie ich small talk mag. Ich mag fotografieren und ich denke, ich werde mich in nächster Zeit wieder etwas mehr darauf konzentrieren. Was bedeutet, dass es in den nächsten Monaten etwas ruhiger auf dem ein oder anderen Kanal werden könnte. Wenn es etwas Neues UND Interessantes zu berichten gibt, werde ich weiterhin darüber reden und schreiben. Und wenn ich das Gefühl habe, mich zu wiederholen, mache ich das eine Zeitlang halt mal nicht.
 
Eine kleine Vorausschau sei aber an dieser Stelle noch gestattet: im Spätsommer erscheint mein Artbook, das eigentlich #04 hätte heissen sollen, aber nicht heissen wird, da ich die Nomenklatur ändern werde. Das erste Artbook mit verschiedenen Bildstrecken seit Ausgabe #03 aus Dezember 2017. Und entgegen den ursprünglichen Planungen werde ich nicht ausschliesslich Bildstrecken verwenden, die ich in den letzten zwei Jahren fotografiert habe. Vielmehr werde ich das meiste davon extra für diese neue Ausgabe anfertigen. Weil ich noch mehr Varianz haben will. Weil ich will, dass es tatsächlich dem 2019er Stand meiner Fotografie entspricht. Und nach derzeitigem Stand der Dinge bedeutet das, dass sogar eine Fashion-Strecke in diesem Artbook landet. Oder zumindest das, was ich für Fashion halte. Wie ich es interpretiere. Und natürlich bleibt es bei schwarzweiss – das erwähne ich an dieser Stelle extra für meinen lieben Freund Josh (in diesem Punkt kommen wir nämlich auf keinen gemeinsamen Nenner).
 
 


 
Die komplette Strecke mit Steffi gibt’s voraussichtlich im Spätsommer im Artbook.
 
 
Abschliessend: ich muss mir momentan schon ganz schön auf die Zunge beissen, weil ich zuletzt ziemlich viele Fragen dahingehend bekommen habe, was es denn mit der Artbook-Veröffentlichung am 24. März nebst dazugehöriger Releaseparty auf sich hat. Es ist ja so: ich könnte es Euch ja sagen … aber dann müsste ich Euch anschliessend alle töten und das will ja auch keiner. Ich mache Euch einen Vorschlag: kommt doch einfach am 24. vorbei und macht Euch selbst ein Bild. Es gibt auch den berühmt-berüchtigten Apfelkuchen, den die beste Ehefrau von allen extra für Euch backt. Hier geht’s zur Anmeldung: https://www.facebook.com/events/381230729127748/. Oder schreibt mir einfach eine Nachricht …
 
In diesem Sinne: haltet die Ohren steif und bleibt mir gewogen!
 
Cheers!
Andreas