Foto: Yasemin Roos
aj’s trivia*
(Folge 62)
*trivia: „wissenswerte Kleinigkeiten, „dies und das, manchmal auch Kurioses“ [Wikipedia]
Bei Veröffentlichung dieser trivia bin ich gerade auf Deutschlands sonnenreichster Insel: Usedom, quasi schon meine zweite Heimat. Anlass ist mein erster Workshop, der eine komplette Woche dauert und in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes darstellt. Die Teilnehmer haben in dieser Woche so unglaublich coole Sachen auf die Beine gestellt, dass ich darüber zu gegebener Zeit noch mal einen separaten Blog-Beitrag zu schreibe.
Ich nutze die Zeit auf Usedom übrigens gleichzeitig auch für weitere Abstimmungen mit dem Hotel für das nächste „aj’s MeetUp“, das auch dieses Jahr wieder in der Nikolaus-Woche stattfinden wird. Details dazu gebe ich voraussichtlich noch im Laufe des März bekannt und spätestens ab April kann man sich dann endlich auch dafür anmelden. Stay tuned …
Diese Woche mache ich musikalisch da weiter, wo ich letzte Woche aufgehört habe: mit Radiohead. Hier sollte jetzt ein längerer Text stehen, der beschreibt, wie großartig ich die Band finde, aber mir fällt einfach nichts adäquates ein. Daher einfach nur ein Song, der mich gefühlt ein halbes Leben lang begleitet. Aus dem Jahr 1995.
Übrigens bin ich in der nächsten Woche auch noch auf Usedom. Aber weder für einen Workshop noch für Urlaub. Was genau ich da treibe, könnte richtig spannend werden und wenn alles klappt wie geplant, gibt’s in Kürze eine kleine (große) Überraschung … ;) (neugierig machen kann ich wie kein zweiter … ;))
Diese Woche in meinem Maileingang:
„Hi there!
I’m xxx, editor at xxx and we are going to relaunch the magazine on the next month. […]
I’m a fan of your work, it´s very beautiful, all your images feel so truthful!
I wanted to invite you to share session with us […]“
Meine Mailadresse im bcc, keine persönliche Anrede = Massenrundmail. Garniert mit überschwänglichem Lob (wobei mir persönlich schon das „awesome“ gefehlt hat) und der Bitte um Zusendung von Bildern (für „lau“, versteht sich). Mein früherer Chef in der Bank pflegte in vergleichbaren Fällen, bei denen ihm etwas vorgelegt wurde, was er so „semi-interessant“ fand, zu sagen: „eben noch lag es vor mir – gleich wird es hinter mir liegen …“
Dann mal wieder was Positives: mein Blog wird offensichtlich auch von Journalisten gelesen. In den letzten 10 Tagen hatte ich zwei Anrufe von Redakteuren, die aus meinen launigen Texten zitieren wollen. Ich halte Euch auf dem Laufenden und sag Bescheid, wenn’s gedruckt vor mir liegt … :)
Radiohead können es mehr als 20 Jahre später übrigens immer noch – seht und hört selbst …
Normalerweise rede ich ja nicht so gern über Technik – wenn ich auch nicht verhehlen kann/will, dass ich mich für Kamera-/Objektivtechnik durchaus begeistern kann, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mir bei der Umsetzung meiner Bildsprache hilft. Ich kann, will und werde hier niemals Kaufempfehlungen aussprechen, zumal ich ein denkbar schlechter Tester bin und meine Ableitungen eh höchst subjektiv sind – das können andere Kollegen viel besser -, aber ich würde Euch gern den Rat geben, bei der Wahl Eures Equipments nicht immer streng nach Testergebnissen und Messcharts zu gehen. Ein schlauer Mann hat mal gesagt „Schärfe gibt’s beim Inder“ – willst Du gnadenlos scharfe und auflösungsreiche Objektive zu einem wirklich guten Preis-/Leistungsverhältnis, greif zur „ART“-Serie von Sigma. Absolute Spitzen-Objektive – ohne wenn und aber. Suchst Du ein Objektiv mit Charakter, schau auch mal nach links und rechts.
Ich hatte das Phänomen das erste Mal vor vielen Jahren erlebt, als ich mir das alte (!) Noctilux von Leica (50/1,0) gekauft habe (heute nicht mehr bezahlbar). Es ist wahrscheinlich das Objektiv mit der schlechtesten MTF-Kurve in der Geschichte der Messcharts. „Knapp besser als ein Flaschenboden“, würde man in einem solchen Fall sagen. In der Mitte ein bisschen scharf, zum Rand hin brutaler Schärfeabfall und die Vignettierung spottete jeder Beschreibung. Wie gesagt: messtechnisch eine Katastrophe, das Teil. Und die Bildergebnisse waren … einfach nur wunderbar. Ähnlich erging es mir mit dem 58/1,4 von Nikon. Die Reviews sind sehr uneinheitlich – und das ist noch sehr nett ausgedrückt. Ken Rockwell hat das Objektiv so ziemlich in der Luft zerrissen und nicht wenige fragen sich, warum das Ding eigentlich vier mal so viel kostet wie das vergleichbare 50er von Nikon (und doppelt so viel wie das Sigma Art). Ich habe mich das auch lange gefragt und irgendwann habe ich es dann doch gekauft. Ich mag den Look, den das Objektiv erzeugt. Das Ding ist ’ne Zicke, aber es hat Charakter. Und ja – es löst nicht jedes Detail haarscharf auf Porenebene auf, aber will ich das überhaupt? Bei Porträts? Ich nicht, weshalb ich oft auch Uralt-Linsen an meine Kameras montiere. Macht Spass und oft auch einen guten Look.
Mein letzter Musik-Tipp für heute ist – quelle surprise – ein weiterer Song von Radionhead. Von meinem Lieblingsalbum „Amnesiac“ – in einer Version, die selbst vielen Radiohead-Fans so nicht geläufig sein dürfte. Eine Version, die zeigt, welch wunderbarer Song sich hinter der mehr als sperrigen Album-Version versteckt. Macht Euch den Spass und hört Euch beide Versionen hintereinander an …
Die trivia in der nächsten Woche kommt dann mal ohne Radiohead daher. Versprochen! Obwohl … ich hätte da schon noch das ein oder andere … ;)
Fun Fact der Woche: Der Name für Oz im „Zauberer von Oz“ entstand, als sein Schöpfer Frank Baum in seinen Aktenschrank schaute und dort A-N und O-Z sah.
Ihr seht: Inspirationen kann man sich wirklich von überall her holen …!
In diesem Sinne: haltet die Ohren steif und bleibt mir gewogen …
Cheers!
Andreas