aj’s trivia (#50)


Foto: Yasemin Roos
 
 

aj’s trivia*
(Folge 50)
 
*trivia: „wissenswerte Kleinigkeiten, „dies und das, manchmal auch Kurioses“ [Wikipedia]
 
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die zurückliegenden Tage waren noch mal richtig turbulent – stellenweise mehr als mir lieb war, aber dazu später mehr. Mein erstes Meet’Up auf Usedom war ein Riesenerfolg und das ist noch stark untertrieben. Ich leite dies von der Resonanz der Teilnehmer ab. Von den Stimmen während und nach dem Event und den zahlreichen Zuschriften. Ich bin ehrlich: wäre das Feedback eher durchwachsen gewesen, hätte es keine Fortsetzung gegeben – allein schon weil ich nicht gewusst hätte, was ich noch grossartig hätte anders machen sollen. Die Vorbereitungsarbeit war durchaus erheblich und dennoch hätte es passieren können, dass das Konzept nicht aufgeht – aber das ist zum Glück nicht passiert. Im Gegenteil! Wer konnte schon ahnen, wie viele positiv „Bekloppte“ sich Anfang Dezember auf die Reise auf die ferne Ostsee-Insel Usedom begeben? Verrückt! So waren wir dann fast 100 Menschen, nahezu 100 Gleichgesinnte vor, hinter und abseits der Kamera und wir hatten viel Spass. Bei aller Anstrengung (vor Ort sollte ja auch noch alles reibungslos laufen) konnten die beste Ehefrau von Allen das Ganze auch noch so richtig geniessen und wir haben uns bemüht, wirklich mit JEDEM Teilnehmer in’s Gespräch zu kommen, was uns hoffentlich auch gelungen ist. Und das Allerbeste: bist zum Event dachte ich, Gin-Tonic nicht zu mögen … davon kann jetzt keine Rede mehr sein, im Gegenteil: früher getätigte Aussagen diesbezüglich muss ich wirklich auf’s Schärfste von mir weisen …^^
 
Wer wissen will, WIE toll das war auf Usedom, kann ja mal in meiner eigens dafür gegründeten Facebook-Gruppe vorbeischauen. Die Gruppe ist öffentlich, d.h. jeder kann mitlesen: KLICK!
 
An dieser Stelle gibt es einen ersten Musik-Tipp mit dem Hinweis an alle Teilnehmer, dass eine der wenigen Schwächen des Meet’Up im nächsten Jahr behoben wird. Der hoteleigene DJ bekommt ein paar Tage Urlaub und ich werde mich höchstselbst um die Playlist kümmern. Nehmt es als Versprechen oder als Drohung, aber genau so wird es kommen … ;)
 
[übrigens habe ich jetzt en passant verraten, dass es nächstes Jahr im Dezember die zweite Ausgabe meines Meet’Up auf Usedom geben wird – Näheres dazu verrate ich voraussichtlich Ende Januar]
 
 

 
 
Fotografiert habe ich während des Events auch ein wenig (auch wenn das für mich ganz und gar nicht im Vordergrund des Meet’Up stand). Anna hatte sich schon recht früh zum Event angemeldet und sie schrieb mich im Vorfeld an, ob ich auch ein paar Fotos von ihr machen würde. Anna kommt aus Russland, hat etliche Jahre in Deutschland gelebt und wohnt jetzt in Stettin/Polen. Ich habe ihr zugesagt, ein paar Aufnahmen am Strand zu machen und da sich vor Ort etliche Teilnehmer dafür interessierten, wie ich „das denn so mache“ bei einem Foto-Shooting, hatten Anna und ich also einige Zuschauer bei den Aufnahmen. Ich lernte Anna am Vorabend des Foto-Shootings kennen, wechselte ein paar Worte mit ihr, sagte ihr, was sie am Besten anziehen soll und schockte sie abschliessend mit dem Wunsch, dass sie möglichst ungeschminkt sein soll, wenn ich sie fotografierte. Ich schwöre, sie wurde ein wenig blass und ich hatte fast schon damit gerechnet, am anderen Morgen allein an der Rezeption zu stehen, aber Anna war da. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen und dick verhüllt von einem Schal der Grösse 4XL und ich bin sicher, dass sie am liebsten noch eine grosse Sonnenbrille getragen hätte. Aber sie war da. Und so gingen wir los, um erst mal im angrenzenden Wald ein paar Fotos zum Aufwärmen zu machen, bevor wir an den Strand gingen. Als ich ihr dann noch sagte, dass sie ihre Haare für ein paar Aufnahmen zusammenbinden soll, wäre sie mir fast an die Kehle gegangen (zumindest kam es mir zu diesem Zeitpunkt so vor), aber sie hat auch das getan und ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal für ihre Bereitschaft, so ganz „ohne alles“ vor meine Kamera zu kommen.
 
 

 

 
 
Später durfte sie die Haare wieder offen tragen, was bei der leichten Brise an der See ja grundsätzlich keine schlechte Idee ist …
 
 

 

 
 
Das Fotoshooting hat insgesamt knapp 30 Minuten gedauert – unter erschwerten Bedingungen wie bereits beschrieben (kein MakeUp und jede Menge Zuschauer), aber die Ergebnisse zeigen, dass es nicht immer Marathon-Shootings sein müssen (zu dem Thema schreibe ich irgendwann auch noch mal etwas). Übrigens wurde ich kürzlich auf Instagram gefragt, warum ich bei dem einen Bild denn so viel Platz über dem Kopf von Anna gelassen habe …
 
 

 
 
Die kurze Antwort lautet „weil ich es kann“ – die ausführliche Antwort reiche ich in einer der nächsten Folgen meiner trivia nach, wenn ich mal etwas ausführlicher zum Thema „negative space“ schreibe. Bis dahin ermuntere ich alle, das Bild oben downzuloaden und zu schauen, was passiert, wenn das Bild konventionell (eng) schneidet. Ich bin gespannt, was Ihr dabei feststellt …
 
Übrigens bin ich nach dem Event noch ein paar Tage länger auf Usedom geblieben und nicht am Sonntag abgereist. Unter anderem deshalb, weil ich noch ein paar Aufnahmen mit Katharina für unseren gemeinsamen Bildband gemacht habe, der im Juli 2018 endlich (!) veröffentlicht wird. Ihr dürft alle gespannt sein, was wir nach über zwei Jahren intensiver (!) Arbeit am Ende ausbrüten werden – ab Frühjahr 2018 wird es voraussichtlich die ersten Teaser geben …. stay tuned!
 
 

 
 
Tja, und als ich dann am späten Mittwoch Abend endlich wieder zuhause war, begann die Vorfreude auf den Kurzurlaub, den die beste Ehefrau von Allen und ich uns wirklich verdient haben. Fünf Tage Palma bei 17-18°C über Weihnachten – eine tolle Sache, die wir bereits im letzten Jahr erfolgreich verprobt haben. Und dann kam am Donnerstag die Nachricht von der Insolvenz der Fluglinie NIKI über den Ticker … Und irgendwie hatte ich ein deja vu: hatte ich nicht bereits im Oktober einen vierstelligen Betrag an AirBerlin verloren, weil sich die Flugtickets nach Venedig über Nacht in Schall und Rauch auflösten? Und hiess es nicht, dass die Tochtergesellschaft NIKI nicht von der Insolvenz betroffen sei, da sie von der Lufthansa übernommen wird? Das war wohl auch der Plan, aber die Europäische Kommission in Brüssel hat dem in ihrer unendlichen Weisheit einen Riegel vorgeschoben. Mit dem Ergebnis, dass 20.000 Flugkunden von NIKI im Ausland „gestrandet“ sind (weil ihr Rückflugticket plötzlich wertlos war). Nun gut, gestrandet sind wir nicht, aber hin kommen wir jetzt trotzdem nicht nach Mallorca, da so kurzfristig – man ahnt es schon – keine Ersatzflüge zu bekommen sind. An dieser Stelle also noch mal mein ausdrückliches Dankeschön an die Brüsseler Kommission für ihren ausgeprägten Sinn für Verbraucherschutz!
 
Was macht man in so einer Situation? Ein paar Stunden Frust schieben, anschliessend darüber nachdenken, dass ja alles noch viel schlimmer hätte kommen können (z.B. die Information von der Insolvenz erst am Tag des Fluges erhalten und deshalb das Hotel nicht mehr stornieren können) und anschliessend nach einem Plan B suchen. Und finden. Jetzt sind wir über Weihnachten in Holland an der See, werden uns dort betrinken und den Wind um die Nase wehen lassen. Passt eh viel besser zu Weihnachten. Wer braucht da schon Sonnenschein …?^^
 
Der zweite Musik-Tipp heute ist eine meiner liebsten Rock-Balladen (wobei ich nicht weiss, ob das noch als „Ballade“ durchgeht, was da in den letzten zwei Minuten abgeht …). Bei Stone Sour handelt es sich um die „Zweitband“ von Corey Taylor. Seine Hauptband Slipknot ist eher so für die ganz deftigen Sachen zuständig, aber bei Stone Sour dürfen es dann auch mal die etwas ruhigeren Töne sein. Übrigens: es gibt in den USA tatsächlich einen Ort namens „Zzyzx“ und es steckt eine spannende Geschichte dahinter. Schaut mal bei Wikipedia vorbei …
 
 

 
 
Eine persönliche Bitte zum Schluss: wenn Ihr Anmerkungen und/oder Fragen zu meiner „trivia“ oder zu „aj“ oder ganz Allgemein zu meinen Arbeiten habt, schreibt mir! Ich freue mich über Feedback jedweder Art – natürlich insbesondere, wenn es positiv ausfällt. Mitte der Woche erhielt ich eine Mail mit dem Inhalt „keine Ahnung, ob Dich das interessiert, aber ich habe Ausgabe Nr. 3 von „aj“ bei einem Gin-Tonic genossen und mich dabei insbesondere über Method Man auf Deiner Playlist zur Ausgabe gefreut“ – Ihr glaubt gar nicht, wie sehr mich derartige Nachrichten freuen! Ich will und werde es weiterhin persönlich halten (einer der Gründe, warum ich z.B. den Versand meiner Druckwerke nicht outsource und die Gummibärchen weiterhin höchstpersönlich in die „aj“-Box packe) und Ihr könnt versichert sein, dass ich selbstverständlich weiterhin JEDE Mail (und erst Recht jeden Brief) persönlich beantworten werde. Eine Ausnahme bei der Beantwortung von Mails muss ich (leider) bei Bewerbungen auf Ausschreibungen machen, bei denen mich zuletzt bis zu 300 erreichten. Bevor ich dann 299 unpersönliche Mails mit Textbausteinen versende, bitte ich um Verständnis, wenn ich mich nur bei den KandidatenInnen melde, die ich für eine Arbeit ausgewählt habe. Ansonsten halte ich es für eine Selbstverständlichkeit, auf persönliche Mails und Briefe zu antworten – und ich bin jedes Mal erstaunt, wenn ich eine überraschte Antwort bekomme („hätte nicht gedacht, dass Du antwortest“).
 
Nur für’s Protokoll: natürlich behalte ich mir vor, auf wüste Beschimpfungen nicht zu antworten – aber von denen hat es in der Vergangenheit nicht so viele gegeben. Wollen wir hoffen, dass dies so bleibt …^^
 
Also schreibt mir – und sei es nur, damit ich weiss, wer sich mit meinem „Zeug“ beschäftigt und damit ich Euch persönlich in mein Nachtgebet einschliessen kann … :)
 
In diesem Sinne …: haltet die Ohren steif und bleibt mir gewogen. Ich melde mich dann noch mal kurz vor Weihnachten mit trivia #51 …
 
 
Cheers!
Andreas