„Ich mache ich mir etwas Sorgen, weil ich Dich als etwas „ruhig“ empfinde. Dein letzter Newsletter und der Blick ins Nähkästchen sind schon eine Weile her. Und auch an der Podcast-Seite war der Februar sehr ruhig.“
 
Die Nachricht bekam ich in der letzten Woche. Ähnlich gelagerte Nachrichten erreichten mich in den letzten Tagen …
 
„Schuldig im Sinne der Anklage“ kann ich da nur sagen. Aber es gibt Gründe für das, was sich von Außen wie eine Funkstille anfühlen muss (mir selbst aber gar nicht so vorkam). Daher bitte ich darum, mir mildernde Umstände anrechnen lassen zu können. Insbesondere wenn man in Betracht zieht, dass es demnächst noch „schlimmer“ wird. Aber der Reihe nach …
 
Drei Monate sind vergangen seit meinem letzten Newsletter. Eigentlich nicht soooo viel, aber natürlich ist man von Newslettern gewohnt, dass sie in einer deutlich schnelleren Frequenz versendet werden – gerade in den heutigen, schnelllebigen Zeiten (schreibt man das tatsächlich mit drei „l“?). Aber mein Newsletter ist ja kein „normaler“ Newsletter – eher so eine Art Tagebuch, in das ich Euch immer mal wieder reinschauen lasse. Und nach einem ereignisreichen Jahr 2022 musste ich tatsächlich erst mal durchschnaufen. Und überlegen, wie es weitergeht. Die Aussichten auf 2023 waren völlig nebulös. Alles kann, nichts muss. „Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon“ hat Kaiser Franz mal gesagt. Erstmals seit langer Zeit keine Print-Publikation – diese Entscheidung hat mich schon sehr befreit und so habe ich Mitte Januar meine Tour durch den deutschsprachigen Raum gestartet – ausgerechnet in Sachsen … (so viel zum Thema „deutsch-sprachig“ …^^).
 
Was gut war: ich habe viel fotografiert und so einiges zum ersten Mal seit langer Zeit. Sogar ein bisschen Farbe war dabei (siehe oben). Eine Hasselblad Xpan habe ich mir zu Weihnachten selbst geschenkt (sie war mir quasi „aus Versehen“ bei ebay zugelaufen) und analoges Panoramaformat ist so ziemlich genau das Gegenteil von allem, was ich die letzten 10 Jahre gemacht habe – und gerade deshalb macht es Spass. Ansonsten bleibt es natürlich bei Schwarzweiss, denke ich. Nur die digitale Kamera bleibt dieses Jahr wohl eingemottet. Erst kürzlich habe ich noch die Restbestände von bezahlbaren Tri-X Filmen aufgekauft (bevor diese quasi unbezahlbar wurden), so dass ich damit gut durch das Jahr komme (wohl dem, der drei Kühlschränke besitzt).
 
 

Mehr Bilder aus der Serie gibt’s in Folge #03 meines Nähkästchen-Blogs, die gerade online gegangen ist.
 
 
Was nicht so gut war: kaum war ich auf Tour, meldete meine Apple Watch „komische Daten“, so dass ich mich unvermittelt in der Notaufnahme einer Herzklinik wiederfand. Alles ist gut ausgegangen (ansonsten hätte das hier ein Ghostwriter übernehmen müssen), aber der Warnschuss sass. Mein Arzt empfahl mir, mal etwas Gas rauszunehmen. Das mit dem rumreisen fand er gut. Dass ich dabei von einem Termin zum anderen hetze (auch wenn es mir in den meisten sehr viel Spass macht, weil ich es in der Regel mit ganz tollen Menschen zu tun habe), fand er weniger gut …

(tatsächlich war das ja ursprünglich auch mal anders geplant, aber so ist das halt mit den Plänen – vor allem dann, wenn man einen „Sprachfehler“ hat und nicht nein sagen kann; es ist ja auch schön, wenn man augenscheinlich von so vielen Menschen geschätzt und deswegen angefragt wird – ich werde da immer sehr demütig; es stellte sich nur schnell heraus, dass es sinnvoller ist, das eine ODER das andere zu machen: reisen, um für seine Projekte zu fotografieren ODER reisen, um Coachings zu machen und Vorträge zu geben)
 
… und daher habe ich beschlossen, eine Auszeit zu nehmen und die Tour im nächsten Jahr fortzusetzen!
 
Anfang April klinke ich mich für 6 Monate aus. Gemeinsam mit der besten Ehefrau von allen, die ihren Dienst in der Bank quittiert hat (womit sie erheblich länger dort ausgehalten hat als ich), bin ich dann mal „weg“. Ich die Leica M3 (und die Xpan), sie die Lomo LC-A. Und ganz viele Filme. Wenn es im Sommer dann so richtig los geht mit dem Rumreisen, werde ich wahrscheinlich für 2-3 Monate offline sein. So RICHTIG offline. Dann wird auch der Webshop abgestellt und auch Instagram & Co. werden nicht mehr gefüttert. Vielleicht gehen wir sogar so weit, dass wir unsere Smartphones nicht bewusst AUSschalten, sondern nur noch hin und wieder bewusst EINschalten.
 
Jetzt sitze ich hier am Bodensee und zwei Wochen vollgepackt mit Coachings, Workshops und Vorträgen liegen hinter mir. Großartige Menschen habe ich dies- und jenseits des Sees getroffen und alle waren unglaublich nett zu mir. Ich werde trotz aller Anstrengung noch lange zehren von diesen Begegnungen – um so mehr tut es mir leid, dass ich alle Termine ab April absagen muss, aber ich muss jetzt wirklich konsequent sein (zumal die beste Ehefrau von allen hinter mir steht und bedrohlich das Nudelholz schwingt^^). Ich verspreche hoch und heilig: es ist nur aufgeschoben – nicht aufgehoben! Das gilt auch und insbesondere für die ab Juni geplante Ausstellung in der Tummelplatzgalerie in Linz – gemeinsam mit den Galeristen haben ich beschlossen, das Ganze um ein Jahr zu verschieben; denn eine Ausstellung ohne dass ich selbst für den ein oder anderen Termin vor Ort sein kann … nein, das möchte ich nicht …!
 
Ein paar Bilder, die ich in Linz erstmals zeigen wollte, sind vielleicht in meiner Ausstellung ab Oktober in der Leica Galerie in Nürnberg zu sehen – ich würde mich freuen, wenn wir uns dann nach meiner Auszeit dort zur Ausstellungseröffnung (20.-22.10.2023) sehen. Ich gebe rechtzeitig bekannt, wie wann und wo genau das der Fall sein wird. Überhaupt gehe ich davon aus, dass ich mich wenigstens in Form eines kleinen Newsletters zwischendurch mal melden werde. Beim „Nähkästchen“-Blog und „Radio Jorns“ gibt’s in Kürze neue Folgen und dann wird es erst mal etwas ruhiger, bevor es ab September oder Oktober weiter geht.
 
Ich habe in den letzten Tagen und Wochen viel darüber nachgedacht und natürlich gibt es das kleine Teufelchen auf der einen Schulter, das mir immer wieder einflüstert, was für eine doofe Idee das ist, weil man in diesen Zeiten ja wahnsinnig schnell vergessen wird, wenn man nicht regelmäßige Präsenz zeigt und dass sich all das vor allem sehr nachteilig auf meine Buchverkäufe auswirken wird, aber ich habe beschlossen, lieber auf das Engelchen auf meiner anderen Schulter zu hören und ich hoffe, dass Ihr mich verstehen könnt. Wer mag, füllt noch seine „Lücken“ im Bücherregal und schaut in meinem Webshop vorbei, bevor dieser offline geht. Wenn Ihr dann beim Checkout „OFFLINE23“ als Gutschein-Code eingebt, erhaltet Ihr 20% Rabatt auf ALLE meine Print-Publikationen (wie lange ich das befriste, weiss ich noch nicht, aber lasst Euch nicht zu lange Zeit …;)). Das kommt in dieser Form sicher nicht so schnell wieder, aber seht es als kleine „Entschädigung“ dafür, dass ich demnächst etwas „abtauche“ …
 
 


 
 
MEET-UP AUF USEDOM
Wichtig: für das 6. MeetUp auf Usedom (30.11. bis 3.12.) könnt Ihr Euch spätestens ab September anmelden, wobei es dann Sinn macht, sich nicht zu viel Zeit zu lassen, da ich die Teilnehmerzahl diesmal von vornherein begrenzen werde (und die Teilnehmer des 5. MeetUps ein Vorbuchungs-Recht erhalten). Auch hier gilt: ich werde hier im Newsletter rechtzeitig bekannt geben, wenn es soweit ist und man sich anmelden kann!
 
A pro pos Usedom: die Termine für meinen „shoot your own mag“-Workshop im November auf Usedom sind ausgebucht, aber wer mag, kann sich gern noch auf die Warteliste setzen lassen!
 
 


 
 
Bleibt mir nur, Euch einen fantastischen Sommer 2023 zu wünschen! Bleibt gesund und geniesst die Zeit!
 
In diesem Sinne: Haltet die Ohren steif und bleibt mir gewogen!
 
 
Cheers!
Euer Andreas
 
 
PS: wer Zugriff auf die bisherigen Newsletter haben möchte, wird HIER fündig! Beginnend mit Folge #14 vom März 2020 Auch dieser Link wird selbstverständlich regelmässig gewechselt. Links, mit denen ich mir übrigens immer sehr viel Mühe gebe …^^